Ein endloses Lichtermeer erstrahlt, die Menschen feiern und tanzen ausgelassen auf den bunt geschmückten Straßen, es duftet nach Räucherstäbchen, Familien und Freunde kommen zusammen, erlaben sich an festlichen Köstlichkeiten, beten gemeinsam und befreien sich emotional und spirituell von den Altlasten des Vorjahres.
Feuerwerk lässt das nächtliche Firmament erleuchten und kleine Geschenke bringen Kinderaugen zum Strahlen. Ein Szenario, welches Jahr für Jahr Ende Oktober/Anfang November den indischen Subkontinent in einen freudigen Ausnahmezustand versetzt… es ist die Zeit des Diwali-Festes.
Für die Hindus ist Diwali eines der wichtigsten Feste überhaupt und lässt sich aufgrund seiner spirituellen Bedeutung durchaus mit Weihnachten vergleichen. Licht bildet das zentrale Element Diwalis. Straßen und Häuser sind hell erleuchtet und ein farbenfrohes Lichtspektakel entfaltet sich über das gesamte Land. Ursprünglich waren es Öllampen und Kerzen, die für den Glanz sorgten. Diese sind längst elektrischen Lichterketten und Scheinwerfern gewichen, welche die Nacht zum Tag werden lassen.
Und auch Knaller und Feuerwerk spielen eine große Rolle bei Diwali. Allerorts knallt, kracht und funkelt es mitunter bereits Tage vor dem eigentlichen Fest – in etwa so, wie in der westlichen Hemisphäre zu Silvester das neue Jahr begrüßt wird. In einigen Gegenden wie dem Norden Indiens markiert Diwali darüber hinaus den Übergang ins neue Jahr, welches mit prächtigem Feuerwerk begrüßt wird.
Diwali wird von Hindus auf der ganzen Welt gefeiert, wobei es teils große regionale Unterschiede gibt. Diwali leitet sich vom Sanskrit-Wort Deepavali ab und bedeutet in etwa so viel wie „Lichterkette“ oder auch „die Reihen der erleuchteten Lampen“. Es symbolisiert den spirituellen Sieg des Guten über das Böse, des Lichts über die Dunkelheit sowie des Wissens über die Unwissenheit.
Im Norden Indiens ehren die Menschen an Diwali den Gott Rama, der im Kampf über den Dämon Ravana triumphierte. Gemeinsam mit seiner Gemahlin Sita kehrt Rama aus seinem Exil zurück in seine Heimatstadt Ayodhya. Krishna ist es, der in Südindien für seinen Sieg gegen das Böse in Gestalt Narakasuras und der Befreiung von 16.000 jungen Frauen gefeiert wird. Im westindischen Gujarat hingegen wird mit Lakshmi die Frau Vishnus und Göttin des Reichtums verehrt, die der Mythologie nach an Diwali ihren Hochzeitstag begeht.
Je nach Region wird Diwali zwischen einem und fünf Tagen gefeiert. Es startet stets am 15. Tag des Hindumonats Kartik, der im hinduistischen Lunisolarkalender mit dem Eintritt der Sonne in ein neues Tierkreiszeichen beginnt und mit dem Tag vor Neumond endet. Der Beginn des Diwali-Festes fällt in den kommenden Jahren auf folgende Termine (je nach Region sind Abweichungen um einen Tag möglich):
2021: Donnerstag, 4. November 2021
2022: Montag, 24. Oktober 2022
2023: Sonntag, 12. November 2023
2024: Freitag, 1. November 2024
2025: Dienstag, 21. Oktober 2025
2026: Sonntag, 8. November 2026
Der erste Tag (Dhanwantari Triodas) Diwalis steht ganz im Zeichen des Hausputzes, die Menschen bringen ihre eigenen vier Wände auf Vordermann und schmücken sie festlich. Es werden auch neue Kleidungsstücke und Küchenutensilien sowie Gold und Schmuck gekauft, was der Sitte nach Glück bringen soll.
Am zweiten Tag (Narak Chaturdasi) stehen die Menschen bereits vor Sonnenaufgang auf und nehmen ein rituelles Bad mit wohlriechenden Ölen. Im Anschluss hüllen sie sich in die neuen, am Vortag gekauften Kleider. Kleine, überall im Haus verteilte Öllämpchen werden entzündet und mit farbigem Pulver Muster auf dem Boden gemalt (sogenannte Rangoli). Man empfängt Besuch oder lässt sich herzlich empfangen und beschenkt sich gegenseitig mit kleinen, meist süßen, Aufmerksamkeiten. Am Abend wird dann Feuerwerk abgefeuert.
Der dritte Tag (Lakshmi Puja) bildet vor allem im Norden Indiens den Haupttag der Diwali-Feierlichkeiten. Familien versammeln sich zur Lakshmi-Puja – einem Gebet zu Ehren der Göttin Lakshmi. Anschließend kommt man zu einem opulenten Festessen zusammen und erfreut sich am Feuerwerk, das den Himmel erleuchtet. Da Lakshmi auch die Glücksgöttin ist, gilt der dritte Diwali-Tag in Indien als günstiger Zeitpunkt für Glücksspiele. So nehmen zahlreiche Menschen an Tombolas und Lotterien teil oder besuchen ein Kasino. Auch für Geschäftsleute ist dieser Tag von besonderer Bedeutung. Sie reinigen ihre Läden und Räumlichkeiten, legen neue Bücher an und beten zu Lakshmi für ein erfolgreiches Geschäftsjahr.
Der vierte Tag (Godvardhan Puja) gilt als der erste Tag des neuen Jahres. Freunde und Verwandte besuchen sich mit Geschenken im Gepäck und die Ehefrauen schwenken ein Tablett mit Lichtern segnend um die Köpfe ihrer Gatten, denen sie im Anschluss den traditionellen Segenspunkt auf die Stirnmitte tupfen.
Der fünfte und letzte Tag (Bhau Beej) wird auch als Bruder-Schwester-Tag bezeichnet. Schwestern empfangen ihre Brüder mit einem üppigen Festmahl und segnen sie feierlich mit Lichtern. An diesem Tag geben beide ihr Versprechen ab, sich stets gegenseitig zu beschützen.
Wer während einer Indien Privatreise die wohl magischste Zeit des Jahres auf dem Subkontinent hautnah erleben möchte, hat fast schon die Qual der Wahl. Ganz Indien befindet sich dann in einem farbenfrohen, fröhlichen und feierlichen Ausnahmezustand.
Besonders der Norden Indiens bietet zu Diwali Faszination pur. Die Aarti, ein hinduistisches Feuerritual am Fluss Ganges in Varanasi ist ein schlichtweg magisches Erlebnis. In Jaipur, der rosaroten Stadt, über die Märkte und durch die Gassen zu schlendern bietet ein spektakuläres Schauspiel für die Sinne, welches noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und selbst Amritsar, dem spirituellen Zentrum der Sikhs, wird Diwali groß gefeiert, wobei der berühmte Goldene Tempel eine ganz besondere Aura versprüht. Goa ist zu Diwali durch die rituellen Verbrennungen von Figuren des Dämons Narakasura bekannt und in Metropolen wie Mumbai oder Delhi erwartet Reisende ein absolut atemberaubendes Feuerwerk, welches mit einer Explosion nach der anderen den Nachthimmel mit Lichtern und Farben nahezu überflutet.
Die Inder sind stolz auf ihre Traditionen und Bräuche sowie bekannt für ihre Gastfreundschaft. So lässt es sich mit einem ortskundigen Führer an der Seite auch zu Diwali besonders tief eintauchen in die Feierlichkeiten. Ganz gleich in welchem Teil Indiens Sie während Diwali weilen – die Magie und der Zauber des Festes aller Feste wird Sie auf ganzer Linie und mit allen Sinnen fesseln, berauschen und verführen.
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