Mit einer Fläche von gerade einmal 3.700 Quadratkilometern ist Goa der kleinste Bundesstaat Indiens, aber auch gleichzeitig einer der bekanntesten. Und das verwundert nicht angesichts der Tatsache, dass bereits vor über fünf Jahrhunderten dieses wunderschöne Fleckchen Erde am Arabischen Meer die portugiesischen Seefahrer in ihren Bann zog. Mehr als 100 Kilometer paradiesische Sandstrände vor der tropischen Kulisse der mittleren Westküste Indiens machen Goa zu einem echten Traumziel für anspruchsvolle Badeurlauber.
Nach den Portugiesen kamen die Hippies aus aller Welt nach Goa und haben wie die einstmaligen Kolonialherren noch heute ersichtliche Spuren zurückgelassen, was dem Bundesstaat einen außergewöhnlichen Reiz und ein ganz einzigartiges Flair verleiht. Endlose Traumstrände, tropische Landschaften, gelassene Atmosphäre, hinreißende Sonnenuntergänge und tiefblauer Ozean: Goa ist ein Paradies wie aus dem Bilderbuch. Hier können sich Indien Reisende während eines Badeaufenthaltes entspannt zurücklehnen und verwöhnen lassen.
Goa kann auf eine mehr als 2.500-jährige Geschichte zurückblicken und war bereits den Alten Griechen als antikes Handelszentrum unter dem Namen Nelkinda bekannt. Zahlreiche Herrscherdynastien steuerten im Laufe der Jahrhunderte die Geschicke Goas. Den Bhojas folgten die Shatavahanas, die Kalachuris, die Chalukyas und die Rashtrakutas. Unter der Herrschaft der Kadambas erlebte das Gebiet des heutigen Goas zu Beginn des 11. Jahrhunderts durch den Handel unter anderem mit Arabien, Ostafrika und Südostasien Wohlstand und kulturelle Blüte. Später geriet Goa ins Visier der Expansionspolitik des Sultanats von Delhi und des Vijayanagar-Königreichs.
Im Jahr 1498 war es dem portugiesischen Entdecker Vasco da Gama erstmals gelungen, den Seeweg nach Indien zu finden. Zwölf Jahre später wurde Goa zur Kolonie Portugals und mit der Ankunft des Jesuiten-Missionars Franz Xaver 1542 begann die Missionierung der Bevölkerung. Die nächsten viereinhalb Jahrhunderte prägten die Portugiesen die Kultur, Architektur und Religion Goas, deren Herrschaft sogar über die Unabhängigkeit des restlichen Indiens hinausging. Erst im Dezember 1961 wurde Goa von der Kolonialherrschaft befreit und zunächst zum indischen Unionsterritorium erklärt.
Auf europäische Besucher wusste das kleine Tropenparadies am Arabischen Meer allerdings weiterhin großen Reiz auszuüben. Ab den späten 1960er-Jahren gelangten die Blumenkinder und Aussteiger über den Hippie-Trail nach Goa. In den Folgejahren entwickelte sich Goa auch abseits der Hippiekultur zu einem bedeutenden Touristenziel mit gut ausgebauter Infrastruktur. Ganz gleich ob hinduistische oder islamische Dynastien, ob portugiesische Kolonialisten oder Hippies – sie alle hinterließen bis heute deutlich sicht- und spürbare Spuren und sorgten für diesen einmaligen kulturellen Mix, der Goa so unfassbar faszinierend macht.
Der Bundestaaat gehört zu den beliebtesten Urlaubsregionen in ganz Indien. Herausstechend ist natürlich die Küste mit den unzähligen unendlich langen Stränden, durch die Goa ein wahres Sehnsuchtsziel ist. Ob unverfälschter Hippiestrand, lebhafter Partybeach oder hervorragend ausgestatteter Familienstrand, ob exklusives Luxushotel oder einfacher Beachbungalow – in Goa findet jeder seine ganz persönliche Traumdestination.
Der Palolem Beach im äußersten Süden von Goa ist einer der berühmteren seiner Art. Der weiße Sandstrand in der flach abfallenden, sichelförmigen Bucht von Palolem besticht durch ruhiges Wasser, entspannte Atmosphäre und die dem Strand vorgelagerte Insel Canacona Island. Nur ein wenig weiter nördlich präsentiert sich der Agonda Beach als magisches Naturparadies, in dem Kühe am Strand entspannen und daneben Schildkröten im Sand ihren Nachwuchs schlüpfen lassen. Richtigen Kultstatus besitzt der Anjuna Beach im Norden Goas, der wohl wie kein zweiter Strand den Geist und das Flair der Hippiekultur versprüht. Die Liste der besuchenswerten Strände in Goa ließe sich ewig weiterführen.
Grundsätzlich hat der Norden von Goa eine etwas weiter entwickelte touristische Infrastruktur mit vielen unterschiedlichen Strandabschnitten und ursprünglichem Hippiecharme. Wer es jedoch ein wenig luxuriöser sowie noch ruhiger mag, der darf sich an den unberührten Stränden in Südgoa vom überragenden touristischen Angebot mit ausgezeichneten 4 und 5 Sterne Strand-Resorts, einer Menge an Bars und Restaurants sowie einem reichen Aktionsprogramm für Groß und Klein entzücken lassen. Zu den schönsten Stränden im Süden Goas zählen unter anderem Colva, Cavelossim, Betul, Majorda, Cola, Benaulim und Fatrade.
Die europäischen Einflüsse sind nach wie vor in Goa erkennbar und spiegeln sich insbesondere in der Architektur und Religion wider. So ist in Goa jeder vierte Einwohner Katholik, obwohl Indien eigentlich ein vom Hinduismus geprägtes Land ist. Die Spuren der Kolonialzeit finden sich vor allem in Velha Goa (Alt-Goa), welches von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und von 1510 bis 1843 die Hauptstadt der Kolonie Portugals war. Hier lassen sich sehr gut erhaltene, jahrhundertealte Klöster, Kirchen und Kathedralen bewundern. Eines der herausragendsten Bauwerke ist die Basílica do Bom Jesus, in der die sterblichen Überreste des heiligen Franz Xaver aufbewahrt sind.
Bei einem Spaziergang durch Velha Goa, vorbei an sorgfältig angelegten Parkanlagen, weiß gekalkten Kirchen, kleinen Cafés und portugiesisch ausschauenden Häuserfassaden, scheint es schon fast so, als befände man sich gerade in Südeuropa und nicht in Indien. Die portugiesischen Einflüsse zeigen sich gleichermaßen in den Städten Vasco Da Gama und Panaji (Neu-Goa), der heutigen Hauptstadt des Bundesstaates. In Panaji ist gerade die Mischung aus Sehenswürdigkeiten wie der Mariä-Empfängnis-Kirche, verschiedenen Hindutempeln, mediterran anmutenden Vierteln und bunten Kolonialhäusern beeindruckend. In Goa können auch eine Vielzahl wehrhafter Festungen aus der Kolonialzeit besichtigt werden, wie das im 17. Jahrhundert errichtete Aguada Fort in Candolim.
Nicht nur die etlichen Strände und Kolonialbauten sind einen Besuch in Goa absolut wert, sondern ebenso die vielen Märkte, die ein umwerfendes Fest der Farben, Geräusche und Gerüche sind. Auf den Märkten Goas bieten neben Bauern und Fischern, die ihr frisches Obst, Gemüse und Fisch verkaufen, auch Händler wundervolle Souvenirs an, angefangen bei traditioneller Kleidung, Taschen, Schuhen und Schmuck über indische Gewürze und Tee bis hin zu bunten Tüchern und geschnitzten Figuren. Der berühmteste Markt in Goa ist wohl der Hippiemarkt am Strand von Anjuna, an dem die einstigen Hippies noch heute – etwas in die Jahre gekommen – jeden Mittwoch ihr Kunsthandwerk feilbieten. Weitere große Märkte mit wunderbaren Fotomotiven finden sich in den Städten Mapusa, Arpora, Margao und Panaji.
Wunderbar ist derweil eine Reise, auf der man die Liebe zum Urlaubsland für sich entdeckt. Und da die Liebe nun einmal bekanntlich auch durch den Magen geht, wird Amors Pfeil in Goa ganz sicher sein Ziel nicht verfehlen. Die Küche Goas bietet eine interessante und vor allem schmackhafte Kombination aus indischen und mediterranen Einflüssen. Als ehemalige Kolonie Portugals und seit der Antike bedeutendes Handelszentrum ist der Bundesstaat ein wahrer Schmelztiegel der (Ess-)Kulturen. So finden landestypische Zutaten wie Fisch, Curry und Reis genauso Verwendung wie Schweinefleisch, was in anderen Teilen Indiens eher selten der Fall und ein kulinarisches Erbe der Portugiesen ist. Häufig werden in Goa außerdem Brot und Backwaren aus Sauerteig serviert.
Abseits der Strände hat Goa landschaftlich so einiges zu bieten. Goa ist zu fast 40 Prozent bewaldet und kann eine der üppigsten Vegetationen Indiens sein Eigen nennen. Dichte Palmen- und Mangrovenwälder erstrahlen im saftigen Grün, das Berg- und Hochland ist überzogen von immergrünen Feuchtwäldern mit Magnolien, Feigen-, Teak- und Salbäumen, in denen die bezauberndsten Orchideen gedeihen.
Im äußeren Osten von Goa gibt es diverse Wasserfälle zu bestaunen, beispielsweise die atemberaubenden Dudhsagar-Wasserfälle. Die etwas abgelegenen Naturschutzgebiete Goas, wie der Bhagwan-Mahavir-Nationalpark, sind die Heimat mehrerer Tierarten – von Reptilien bis hin zu Elefanten, Affen und Indischen Leoparden. Des Weiteren haben in Goa mehr als 400 Vogelarten, darunter Papageien, Reiher und Eisvögel, ihren natürlichen Lebensraum.
Ohne Zweifel, Goa ist sogar ein speziesübergreifendes Paradies und unglaublich facettenreich. Dieser besondere Facettenreichtum wirkt sich positiv auf Körper, Geist und Seele aus. Wer an den Stränden von Goa an seinem inneren als auch äußerlichen Gleichgewicht arbeiten möchte, dem bietet sich vielerorts die Gelegenheit dazu. In Strandnähe haben sich eine Reihe von Yoga-Schulen und -Resorts angesiedelt, die für innere Balance vor der Kulisse eines maritimen Tropenparadieses sorgen. Kurse und Workshops unterschiedlichster Art, für Anfänger und Fortgeschrittene, oder gar komplette Rundum-Pakete umfasst das Angebot.
Goa in Indien ist ein vielseitiges Reiseziel, das alle Sinne anspricht. Die tropische Postkartenidylle gepaart mit einer großen Portion Exotik auf der einen und bekannten europäischen Einflüssen auf der anderen Seite schlagen eine Brücke zwischen den Kulturen und machen Goa zu einem Reiseziel, in dem man sich sofort willkommen fühlt. Das Klima ist tropisch und wird vom Monsun bestimmt, die Temperaturen halten sich jedoch das ganze Jahr über im auch für europäische Besucher angenehmen Rahmen und klettern selten über 35 Grad Celsius.
Für einen Anschlussaufenthalt nach einer anstrengenden Indien Reise bietet sich Goa exzellent an. Speziell eine Nordindien Reise oder Südindien Reise lässt sich mit Goa perfekt verlängern. Da Goa im Vergleich zu anderen Regionen Indiens sehr westlich geprägt ist und einen wohlhabenderen Eindruck macht, eignet es sich ideal als Einsteigerziel für Indien-Anfänger, um sich mit Indien vertraut zu machen. Mit dem Flugzeug lässt sich der Flughafen von Goa innerhalb weniger Stunden unter anderem von Jaipur, Udaipur, Delhi, Bangalore, Kochi, Kolkata oder Mumbai erreichen. Von nahegelegenen Reisezielen wie Badami, Hubli, Gokarna oder Udupi kann Goa zudem mit dem Privatwagen angefahren werden. Um genügend Zeit für die Entspannung in Goa zu haben, sollten bestenfalls minimal 3 Tage eingeplant werden.
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